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Reise auf die Malediven Inseln im Feb. 1990


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Atolle ~ Merufengfushi ~ Inseln



Fliegen ist gar nicht mein Fall. Ich habe schlicht und einfach Angst, im Flieger zu sitzen, und keinerlei Einfluss nehmen zu können. Doch was hilft's; die Ferne ruft und ich folge ihr. Die Welt zu sehen ist nun mal ein Teil von mir und deshalb wieder mal rein in die Maschine. Einen Vorteil habe ich; bei der Buchung denke ich nicht an den Flug, dieser beginnt eben erst wenn ich drin hocke und dann gibt's kein zurück mehr. Um die neun Stunden heißt es bis zu den Malediven also auszuharren. Auf dem Bild die griechische Insel Santurin in der Ägäis mit dem versunkenen Krater.

Der Flug ist ruhig, die Nacht schnell vorbei, da wir von West nach Ost dem Tag entgegen fliegen. Inseln sollen unten zu sehen sein, höre ich von vorne. Von der Zeit her müßten es die Lakkadiven Inseln sein, die Indien vorgelagert sind und auch zu Indien gehören. Es ist eine ähnliche Insel- und Atollgruppe wie das selbständige Inselreich der Malediven. Aber noch halten sie ihren Dornröschenschlaf; der Tourismus hat sie noch nicht entdeckt. Eigentlich ein gutes Ziel für Gabi und mich. Wunderschön zieht sich das Korallenriff eines riesigen Atolls unten durch den tiefblauen Indischen Ozean. Sogar ein Dorf ist auf einer der größeren Inseln zu erkennen.

Das ist der Moment, auf den ich mich besonders gefreut habe. Die Malediven vom Flugzeug aus zu sehen, ist glaube ich das großartigste Erlebnis an einer Maledivenreise. Es ist aufregend schön. Dieser Anblick steht mir jedenfalls immer als erstes von Augen, wenn ich an die Malediven denke. Schon 1977 bei meiner ersten Tour von Ceylon aus hier her, hat mich dieses Bild unglaublich beeindruckt. Damals ging's noch mit kleinen Militärmaschinen gemütlich auf die Malediven und man hatte viel Zeit aus recht niedriger Höhe diese phantastische Inselwelt zu genießen. Ich hatte sogar vor Begeisterung meine Angst vorm Fliegen vergessen.

Beim Flug auf die Malediven sollte man sich unbedingt einen Fensterplatz reservieren. Bei Fernflügen ist mir ein Gangplatz natürlich wegen des größeren Platzangebots für die Füße und wenigstens den einen Arm wesentlich lieber, bei einer Maledivenreise allerdings nicht. Ca. 1200 Atolle und Inseln hat dieser Inselstaat. Und unser Anflug geht über das riesige Nord Male Atoll bis fast in die Mitte des Landes - sofern man davon sprechen kann und will - bis zur kleinen Hauptstadt Male. Fast eine Stunde fliegt man über die Inseln der Malediven, wenn der Flieger eine vernünftige Route wählt. Auf welcher Seite man sitzen sollte, ist schwer zu sagen. Mit meiner rechten Seite war ich auf diesem Flug gut bedient, wie die Bilder zeigen dürften. Auf dem Rückflug habe ich die andere Seite genommen und war wiederum sehr zufrieden.

Beim Sinkflug Richtung Male kommen die Inselchen und Atolle schnell näher. Die Feinheiten werden jetzt sichtbar und der Eindruck der Inselwelt verändert sich. Ist es nun schöner von hoch oben oder aber von weiter unten? Ich kann mich nicht entscheiden. Auf jeden Fall ist der Blick unglaublich, wenn man über das Wasser schwebt, die grünen Inselchen und die Ringe der Korallenatolle mit der filigran erkennbar werdenden Unterwasserwelt unten vorbeiziehen, weiße Wolken das Paradies kurz verdecken und dann wieder den Blick über die Ringe im tiefblauen Meer bis an den Horizont frei geben. Eine wirkliche Zauberwelt, die sich nicht beschreiben läßt.
Wie Spiegeleier in einer riesigen blauen Pfanne wirken viele der Inseln. In der Mitte der Dotter, es sind die Palmen der Insel, drum herum der schneeweiße Ring aus feinstem Korallensand, der bis ins seichte grün-blaue Wasser reicht und sich dann im tieferen Wasser den Platz mit Korallen streitig macht. Ganz außen - quasi als Kruste - der Steilabfall ins tiefe Wasser. So oder so ähnlich sind alle Koralleninseln der Malediven aufgebaut. Auf dem Bild ein besonders schönes, fast kreisrundes Exemplar. Es scheint eine kleinere Hotelinsel zu sein. Die Vorfreude auf die eigene Insel wächst.

Unser Anflug auf die Flughafeninsel Hulule. Es ist die vordere, langgestreckte Insel mit dem zugehörigen Atoll. 1977 gab es hier nur eine kleine Landebahn. Mittlerweile können selbst Jumbos auf Hulule landen. Die Insel gleich nebenan ist die wichtigste der Malediven und das absolute Zentum des Staates. Auf ihr ist die Hauptstadt Male bzw. Malé untergebracht. Und wie man sich unschwer vorstellen kann, sie platzt aus allen Nähten. Wohin aber soll sie sich ausdehnen? Noch weiter dahinter die Insel Villingili. Schön die Insel wieder zu sehen; dort habe ich nämlich meinen ersten Aufenthalt 1977 auf den Malediven - wenn auch etwas jünger und noch unverheiratet - genossen. Das Schicksal wollte es damals, dass ich wegen eines offenbaren Versehens des Veranstalters mein gebuchtes halbes Doppelzimmer mit einer jungen Dame teilen mußte :-)
Über diese Woche auf Villingili gäbe es - angefangen vom Eintreten in mein halbes Doppelzimmer bis hin zur Abreise - viel Interessantes und Spannendes zu berichten. Da hier aber meine zweite Reise auf die Malediven Thema ist, erzähle ich von meinem ersten Aufenthalt natürlich nichts :-(

Auf Hulule kommmt man nur an oder reist wieder ab. Hier ist ausschließlich Flugplatz. Weiter geht's nur per Schiff oder per Inselhopper. Unsere Urlaubsinsel heißt Meerufengfushi und liegt ca. 30 km von Hulule entfernt im Nord Male Atoll. Also rauf aufs Schiff, die Mannschaft wartet schon auf die neuen Gäste aus dem fernen Europa. Zur Beruhigung für potentielle Maledivenreisende: Der auf dem Bild zu sehende Seelenverkäufer hat uns nicht auf die gebuchte Insel gebracht. Er wartet auch nicht auf Gäste für billigere Hotels, sondern ist ein typischer Fischkutter der Malediver, die durch die Inselwelt kreuzen. Für Touristen gibt's heutzutage schon Besseres und Schnelleres.

Die Schönheit des Anblicks aus der Vogelperspektive auf die Maleinsel und das ganze Atoll- Drum und Dran ist ebenerdig natürlich weg. Eine Skyline bietet Male auch nicht und auch keinen Zauber von Südsee und Exotik. Es ist schlicht eine Insel wie es Tausende andere gibt, ohne jede auffällige Besonderheit. Dennoch für die Malediven und die Malediver ist hier die Große Welt. Malé ist Dreh- und Angelpunkt für alles und jedes auf dem Inselstaat. Hier sitzt die Regierung, hier wird entschieden, hier wird verwaltet und hier werden die Geschäfte getätigt. Wer was Besonders will - außer vielleicht Fisch und Kokosnüssen - muß nach Male. Wir wollten z.B. Bonbons kaufen und machten uns daher eine Woche später auf den Weg in die Hauptstadt. Bei der Ankunft hatten wir noch welche und konnten somit - ohne irgend etwas zu versäumen - an der Male-Insel einfach vorbeifahren.

Auch wenn man wegen des Nachtfluges noch so müde und übernächtigt ist, bei der Schiffsfahrt zur Hotelinsel genießt man erstmal die herrliche Wärme nach dem noch gestrigen Winter, zweitens das so wunderbar klare Wasser, das je nach dem Untergrund tiefblau, hellblau, grünlich oder fast ins Weiß gehend erscheint und - ich jedenfalls - daß man mal wieder in der weiten Welt herumtingelt. Die richtige Urlaubsfreude kommt bei Gabi und mir allerdings immer erst am Folgetag auf, dann nämlich, wenn wir richtig ausgeschlafen haben. Deshalb weigern wir uns auch - wenn irgend machbar - schon am ersten Tag auf Besichtigungstour gehen zu müssen, wie das leider in diversen Reiseprogrammen so vorgesehen ist. Wir gehen lieber schlafen, auch wenn wir dadurch etwas verpassen. Hier aber können wir nichts verpassen, wir haben zwei Wochen Zeit.

Wie das Bild vielleicht fälschlich vermitteln könnte, zum Hotel muß tatsächlich nur sehr selten geschwommen werden ;-)
Und ab jetzt werden die zwei Wochen auf den Malediven ausgiebig genossen. Mit sonnenbaden, baden, schnorcheln, surfen, mal um die Insel wandern, lesen und natürlich faulenzen, faulenzen und nochmals faulenzen. Ich glaube, die Besucher unserer Homepage, die sich diese Maledivenseiten ansehen, haben Verständnis dafür, dass ich jetzt auch zu faul geworden bin, um noch viel zu schreiben. Die weiteren Bilder zeigen eigentlich auch alles, was es zu sehen und zu sagen gibt. Sollte ich zwischendurch mal aufwachen oder sich was Besonderes um mich herum tun, dann werde ich vielleicht noch ein bißchen was dazu schreiben.

(In diesem Bericht sind übrigens nicht alle Bilder ausgewiesen. Unter dem Link 'photos' findet man die gesamte Bildergalerie)

Fortsetzung: Meerufengfushi


 



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